Oktober 2001
Wiederum kehren wir auch dieses Mal reich an Eindrücken und mit bewegten Herzen aus Kiev zurück. Alle 16 Ärzte, die im Frühling im ersten Kurs waren, erschienen vollzählig zum weiterführenden 2. Kurs, einige von weither angereist. Zusätzlich waren zwei anwesend, die schon jeden unserer Kurse besucht hatten (nun zum 8. Mal).
Die ganze Palette der Ärzteschaft ist vertreten: Kinderärzte, Neurologen, Internisten, Ohren-Nasen-Halsspezialisten, Physiotherapeuten (darf hier nur von Ärzten gemacht werden) etc. Vieles hat sich seit 1999, unserem ersten Kurs verändert. So fragen sie zum Beispiel kaum mehr, was bei welchem Symptom gemacht werden muss, sondern haben erkannt, dass der ganze Mensch im Mittelpunkt steht und viele Zusammenhänge erkannt und ganzheitlich begleitet werden müssen, damit ein Mensch wirklich gesund werden kann. Auch sie selber, sagen sie, seien offener und gesünder geworden dank den Kursen und Austausch-behandlungen mit ihren Kollegen. Und man sieht es ihnen auch an.
Im Vierer-Kurs waren 15 Ärzte anwesend, unter anderem der Viceleiter der Kinderneurologie, ein Leiter einer Reha-Klinik, der Leiter von einigen Physiotherapiestationen der Ukraine. Sie alle werden die Kraniosakraltherapie weiterempfehlen und auch selber anwenden. Auch sie haben bis jetzt alle Kurse besucht und sind begeistert.
Es war nicht einfach, doch es ist uns dank unserer ausgezeichneten Übersetzerin Ludmilla gelungen, sie nicht nur zu überzeugen, sondern auch spüren zu lassen, wie sehr Emotionen, Gefühle und Denkweisen unsere Gesundheit beeinflussen. Einigen war dies schon vorher bewusst, doch unsere Unterstützung ermöglichte es ihnen, auch dazu zu stehen.

Vor-, während und nach den Kursen wurden uns Kinder gebracht für Behandlungen. Teilweise reisten die Mütter von weither an, weil sie wussten, dass wir wieder hier waren. Es ist jedes mal wunderschön, diese Kinder (und auch Erwachsene) wiederzusehen, mit den Fortschritten, die sie in der Zwischenzeit gemacht haben, dank den Behandlungen zwischendurch von ukrainischen Ärzten.
Ein Paradebeispiel für unseren neurologischen Viceleiter ist sein Neffe, der vor einem halben Jahr operiert werden sollte wegen einer Zyste im Subduralraum (Lumbalbereich), mit Aussicht auf ein Leben im Rollstuhl. Nach unserer Behandlung ein Tag vor der Operation ging es ihm fast gut. Die Zyste ist noch da, ist aber kleiner geworden und er hat praktisch nie mehr Schmerzen mehr, nur noch wenn er zuviel arbeitet.

Für den Frühling 2002 sind schon ca. 30 Anmeldungen für den ersten Kurs da. Da wir aber unseren schönen, aber kleinen Raum und die herzliche Aufnahme in der Neurologie sehr schätzen, wissen wir noch nicht, wie wir das bewältigen werden. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Da viel Ärzte kaum ihren Lebensunterhalt verdienen, bezahlen sie einen symbolischen Beitrag an die Kurse, mit dem die Administration der Akademie abgedekt werden kann. Die Kurse werden von uns gratis gegeben. Für Kosten wie Reisespesen, Visa, übersetzung und weiter Unkosten sind wir weiterhin auf Spenden angewiesen. Diese belaufen sich pro Jahr im Moment auf ca. 8 - 10'000 SFr.

News Juli 2002
Zuerst einmal ganz herzlichen Dank für alle die kleinen und grossen Spenden, die uns immer wieder Mut und Kraft geben, an unserem Projekt weiter zu machen. Wir konnten schon einige Fachbücher, drei verschiedene Schädelmodelle (alle gespendet) und eine Wirbelsäule als Übungsmaterial in Kiev lassen, welche dort rege gebraucht werden, da sonst nicht viel Anschauungsmaterial zur Verfügung steht.
Unsere Arbeit in der Ukraine hat bis jetzt schon mehr Früchte gezeigt, als wir je zu hoffen wagten. Während unserem zweiwöchigen Einsatz im Mai 2002 konnten wir uns jeden Tag auf Neue davon überzeugen, wie die Ärzte, die unsere Kraniosakraltherapie-Kurse besuchten, das Gelernte auch tatsächlich anwenden.
                              

26 Ärzte, darunter auch ein Neurochirurg und ein leitender Gynäkologe waren beim Grundkurs dabei, weil sie von ihren Kolleginnen und Kollegen von deren guten Therapieresultaten beeindruckt waren. Auch sie konnten sich von der Wirksamkeit der Methode selbst überzeugen und werden diese nun auch selber anwenden.
Beim weiterführenden Kurs für Fortgeschrittene waren 20 Ärzte dabei. Viele Fragen waren bei ihnen aufgetaucht, während sie die neu gelernten Techniken und das neue Wissen über körperliche, seelische und geistige Zusammenhänge in die Praxis umsetzten. Die Kurse haben ihnen nicht nur neue Therapiemöglichkeiten aufgezeigt, sondern "eine neue Welt" sei ihnen aufgetan worden, sagen sie. Ihr eigenes Leben habe sich sehr verändert, und zwar zum Guten.

Folgenden Bericht haben wir vom Viceleiter der Neurologie und seinem Neffen, auch Neurologe, direkt ins Deutsche übersetzt:

"Seit 1999, nach den Kraniosakralkursen, die Kraniosakral-Therapeuten aus der Schweiz bei uns durchgeführt hatten, haben wir angefangen in Abteilungen der Neugeborenen-Pathologie und Neurologie in der ersten Kinderklinik in Kiew zu arbeiten. Bei dieser Arbeit haben wir die erworbenen Kenntnisse verwendet. Nach einer Reihe von Behandlungen wurden unerwartet positive Ergebnisse bei Behandlungen der folgenden Pathologien erzielt:

1. Entwicklungsstörungen des Gehirns
2. Hypertonische vegetative Dystonie
3. Subkompensierte Hydrocephalie, äussere und innere Hydrocephalie
4. Epilepsie

Beispiele:

1. Kind:
Erstgeborenes Kind nach 6. Schwangerschaft, geb. 13.8.2000, Frühgeburt in 25. - 26. Gestationswoche, Geburtsgewicht 800 g, Länge 32 cm. Während Schwangerschaft Toxikose (2. Hälfte).
Bei der Untersuchung lautete die ärztliche Diagnose:
Hypoxie, ischiämische Verletzung des Gehirns, Verzögerung der vorsprachlichen Entwicklung, angeborene Retinopathie. Man stellte eine akute Verzögerung der psychomotorischen Entwicklung fest.
Mit 13 1/2 Monaten sieht das Kind schlecht, kann sich nicht selbständig umdrehen, sitzt nicht, steht nicht. Gegenwärtig übliche Methoden haben keinen Effekt. Nach Kraniosakraltherapie- Behandlungen fängt das Mädchen langsam an zu sitzen, sich selbständig auf die Beinchen zu stellen, stehen, gehen. Der psychomotorische Status hat sich normalisiert. Das Kind fängt an zu lallen, die einfachsten Worte auszusprechen (Mama, Papa, gib)".
Behandlelnder Arzt: Niwierkowitz Anatoli
2. Kind:
Geb. 17.2.2001, erste Schwangerschaft, Frühgeburt (Plazenta löste sich frühzeitig), 35. Gestationswoche Kaiserschnitt, Geburtsgewicht 2330 g, Länge 44 cm, Apgar 0/2. Während der Schwangerschaft bestand Abortgefahr.
Nach der ärztlichen Untersuchung lautete die Diagnose:
Hirnschädigung,. Intraventrikulärer Bluterguss recht, parenchymatöser Bluterguss in Thalamus und im unterrindischen Knoten (?) rechts, Zyste des rechten Ventrikels, Hydrocephalussyndrom, Verzögerung der vorsprachlichen Entwicklung, symptomatische Epilepsie in Form von zusammenbeugenden Spasmen, Muskelhypotoniesyndrom, beidseitige Ureterhydronephrose, Pyelonephritis.
Mit 8 Monaten konnte das Kind sich nicht selbständig umdrehen, sass nicht, lallte nicht, spielte nicht. Nach der 10. Behandlung gab es bis heute keine Krämpfe mehr. Das Kind sitzt und steht mit leichter Unterstützung. Es lallt und singt. Das Kind sprach das erste Wort "Djadja" (Onkel). Die Kraniosakral-Behandlung dauert nun 6 Monate.

Behandlelnder Arzt: Steziuk Roman

Dank der Kraniosakraltherapie erscheint beim gestern hoffnungslosen Kranken heute Hoffnung!!!
Wir danken herzlich im Namen unserer Patienten und von uns Pionieren der Kraniosakraltherapie in der Ukraine."

Diese beiden sehr engagierten Ärzte und eine Kollegin haben anschliessend als erste die praktische Prüfung gemacht und ein Zertifikat erhalten, damit sie nun offiziell im Spital mit Kraniosakraltherapie arbeiten dürfen. Herzliche Gratulation, wir freuen uns mit ihnen.

News Oktober 2003

HILFE ZUR SELBSTHILFE FÜR TSCHERNOBYLKINDER

Immer noch werden als Folge der Atomkatastrophe in Tschernobyl viele Kinder mit Schädigungen geboren. Mit schlecht funktionierendem Immunsystem, Organ-schäden, neurologischen Problemen etc. Oft besteht eine grosse Hilflosigkeit gegenüber der Situation.
Mit Kraniosakraltherapie kann vielen dieser Kinder geholfen werden.
Seit 1999 bieten wir in Kiew Kraniosakralkurse für Ärzte an, die mit grossem Interesse besucht werden. Seit Oktober 2000 sind sie offiziell von der Akademie als ärztliche Weiterbildung anerkannt worden. Kraniosakraltherapie ist eine sanfte, aber sehr wirkungsvolle Körpertherapieform(siehe Reisebericht).

Da das Einkommen der Ärzte kaum fürs Überleben reicht, bezahlen sie einen symbolischen Beitrag, der gerade die Administration der Akademie abdeckt.
Wir arbeiten ehrenamtlich, Kosten für Reisespesen, Material etc. werden von unserem Fond gedeckt. Da das Interesse immer grösser wird, nimmt auch unsere Arbeit zu. Dies solange bis ein ukrainischer Arzt diese Therapieform weitervermitteln kann.

Nur dank Ihrer Hilfe können wir unsere Arbeit fortsetzten, welche einen Lichtblick und Hoffnung in dieses Land hineinträgt. Mit einer Spende ab Fr. 30.- sind Sie Förder-mitglied für ein Jahr und erhalten den aktuellen Reisebericht (1-2 mal jährlich).

Ganz herzlichen Dank!

Bild oben und rechts:

Erstes Kraniosakral Kabinett im Militärspital in Kiew. FREUDE HERRSCHT!


News - Der Schneeball nimmt Formen an

Diese Reise war an Höhepunkten nicht mehr zu überbieten.
Was wir selbst nicht realisierten, aber sehr wohl von der Akademie bemerkt wurde, wir unterrichteten zum 10 Mal 2 Kurse. Tage für Supervision und Prüfungen gehören seit 2 Jahren auch zum Programm. 10 Mal, das sei ein kleines Jubiläum, und treffe sich grossartig mit ihrem grossen 85-jährigen Akademie-Jubiläum, teilten sie uns mit.
Eine hohe Persönlichkeit nahm sich die Zeit, uns während des Unterrichts zu be-suchen, um uns persönlich als Ehrengäste zum Fest einzuladen.
Es gibt wohl kaum eine Steigerung um uns ihre Wertschätzung für unsere Arbeit entgegen zu bringen.
Tief berührt standen wir dann zwischen Rektoren und Professoren, und die Hühnerhaut beim Erklingen der Ukrainischen Hymne verteilte sich am ganzen Körper!
Wer hätte das gedacht!
“Was waren eigentlich die Vision und die Erwartungen?“
“Die Vision war, etwas mit Cranio in der Welt zu bewegen. Ein Angebot der Heilung, an einem Ort der Welt mit viel krankmachender Belastung.“
“Erwartungen???“ “Weiss ich eigentlich auch nicht so recht; ich dachte einfach ich gehe mal und beginne; dann werden wir ja sehen was möglich ist,“ antwortete unsere Hauptperson Rosmarie Zimmerli.
Was in diesen 4 ½ Jahren passierte, hätte sowieso alle Erwartungen gesprengt.

85 Aerzte und Aerztinnen besuchten unsere Kurse. Einige wenige kamen nur ein Mal. Viele von ihnen besuchten schon 10-15 Kurse. 9 besuchten alle 20 Kurse und haben mit je 100 Protokollen und einem Referat eine praktische Prüfung absolviert.
Aus einem unglaublichen Chaos ist eine strukturierte sowie konzentrierte Arbeits- und Unterrichtsweise entstanden. Fast lückenlos schreiben sie unaufgefordert Co-Referate was Cranio in ihrem eigenen Leben verändert hat.
Ihr habt Frieden in unsere Seelen gebracht, sagten die Kursanten (so nennen sie sich) und wir tragen diesen weiter in unsere Familien und die tägliche Arbeit. Eine tiefe Dankbarkeit ist in allem was sie uns entgegenbringen zu spüren. Sie sparen Ferientage um die Kurse zu besuchen; in der freien Mittagszeit kommen die Arbeitenden zu Besuch um Cranioenergie zu bekommen; das sei besser als Mittagessen, sagen sie. Wir brauchen das, auch wenn wir die Prüfung bestanden haben - so ist das Echo.
Ein „monumentaler Augenblick“ war der Besuch des ersten CRANIOSACRAL-KABINETT IM MILITÄRSPITAL VON KIEW.
Sauber, hell, grosszügig und mit schöner Liege wurde uns dieses erste Kabinett mit viel Stolz präsentiert. Einer unserer ersten Kursanten, Chef der Physiotherapie, hat dieses „Wunder“ vollbracht. Wir konnten es kaum fassen.
Der nächste Schritt ist die offizielle Anerkennung der Methode im Gesund-heitssystem zu erreichen. Dann könnte eine ausgebildete Aerztin schon selbst unterrichten. Ein Gespräch mit der geeigneten Person haben wir schon geführt. Sie würde diese Aufgabe mit viel Enthusiasmus übernehmen. Vermutlich müssen wir dazu einen Verein gründen und mit den SDVC verhandeln.
Der Schneeball beginnt sich zu formen
Unser erster Unterrichtsraum war nicht mehr wieder zu erkennen. Mit den Spendengeldern dankbarer Kursanten wurde er mit richtigen Stühlen und Pulten eingerichtet! Eine Nebenerscheinung der Kurse sei das, sagte Anatolie (leitender Arzt der Neurologie) zu uns.
Ja, wenn man einen Stein ins Wasser wirft, schlägt es Wellen.

Die Einladung zur Arbeit in der Kinderklinik bei den Frühgeborenen war ein weiterer Höhepunkt (siehe Bericht).

Eine wunderbare- und auch traurige Erfahrung. Momentan leben,oder besser gesagt, versuchen unter anderem 6 Vollwaisen zu überleben. Die menschlichen Tragödien dahinter sind gross. Ein 900 Gramm schweres 6 ½ Monate Frühgeburtbaby war das „kleinste Vögelchen“ welches wir behandelten.

Zu wissen, dass diese kleinen Wesen nun mit Cranio eine weitere Chance des Gesundwerdens haben, erfüllt uns mit enormer Freude. Vergessen ist das Frieren in ungeheizten Räumen, die mangelnde Hygiene, der „Eiertanz„ der gegenseitigen Anpassung auf allen Ebenen, die „Marathontage“ in dieser gar nicht so weit entfernten und doch so anderen Kultur. Da ist einfach ein Gefühl tiefer Dankbarkeit und Befriedigung und Wertschätzung, so etwas überhaupt erleben zu dürfen.
Auch all die Erfolge in der neurologischen Klinik, wo unsere Kurse stattfinden, sind überwältigend. Zu Wissen, dass ca. 40-50 Aerzte täglich die Möglichkeit der Anwendung dieser Therapieform haben, ist einfach wunderbar.
Seit letztem Jahr können wir auch in den fortgeschrittenen Kursen sogenannte 3 Generationen-Behandlungen machen. Wir arbeiten an den Kindern und die Kursanten „verwöhnen“ die Mutter und Grossmutter oder Vater. Eine ganz tolle Erfahrung im selben Raum allen Mitleidenden eine Möglichkeit der Ruhe und der Erholung anzubieten.

Ein grosser Schritt ist getan - es bleibt noch einiges zu tun - wir bleiben dran und bedanken uns von Herzen für Ihre (Gönner) Unterstützung, die uns Kraft und Mut zum Weitermachen gibt.
Herzlichst, Ihre Irene Nussbaum IGKU

Einweihung des Kranio-Kabinetts


Ein Erfahrungsbericht

Arbeit mit Craniosacral - Therapie des Kinderspitals OXMATDET in Kiew, Neonatologie - Dr.Larissa Borrissowa, Neonatologin und Dr. Tatiana Kontschafska, Assistentin des Lehrstuhls der Neonatologie

Craniosacral -Therapie wurde in der Abteilung zur Pflege und Betreuung der Früh und Neugeborenen angewendet.

Während der Perinatalperiode können viele Probleme, die mit Geburtsproblemen und Adaptionsschwierigkeiten nach der Geburt verbunden sind, auftreten.

Die Therapie kann nicht nur erfolgreich bei verschiedensten Arten von Schwierigkeiten eingesetzt werden, sondern auch schon prophylaktisch angewendet werden.

Jährlich werden ca. 300 Kinder behandelt. Seit dem Jahr 2000 wurden 47 Neu- und Frühgeborene mit Cranio- behandelt.

Die Hauptindikationen waren:

  • verschiedene neurologische Störungen
  • Geburtstraumata
  • Still- Probleme
  • Zuviel Bilirubin im Blut ( Gelbsucht )
  • Atemstörungen
  • Asymetrie des Skeletts
  • Wasserkopf

CS-Therapie wurde zusammen mit traditionellen Therapien angewendet. Die Therapie wurde im Zimmer in der Isolette oder auf dem Wickeltisch, unter Anwesenheit der Mutter gemacht.

Jedes Kind bekam 5-6 Behandlungen 1 - 2 mal pro Woche, je nach Schwierigkeitsgrad und Zustand und Dauer des Aufenthaltes im Spital. Komplikationen nach den Behandlungen wurden nicht beobachtet.

Die positiven Ergebnisse sind folgende:

  • Herabsetzung des zerebralen Erregungs-Syndroms
  • Rückentwicklung des Wasserkopfs
  • Normalisierung des Muskeltonus bei neurologischen Problemen
  • weniger Bauchblähungen
  • weniger Stillprobleme
  • Verbesserung der Unverträglichkeit der Muttermilch
  • flexibler werden der verspannten Wirbelsäule
  • wirkungsvoll bei Schmerzen, Ängsten und Trennung von der Mutter

Resumeè:

Craniosacral-Therapie ist hilfreich für Mutter und Kind. Kann von Ausgebildeten gefahrlos angewendet werden. Es braucht keine spezielle Einrichtung oder Raum und kann empfohlen werden für eine sehr breite Anwendung in der Neonatologie.


News Oktober 2004
Aufbruch zu neuen Ufern

Der zwölfte Einsatz der IGKU in der Ukraine brachte einen wichtigen organisa-torischen Wechsel mit sich. Neu untersteht das Projekt vor Ort dem Departement für Medizinische Rehabilitation, Physiotherapie und Kurortologie unter der Lei¬tung von Prof. Doktor Iwan Samusuk der medizinischen Fakultät der Universität Kiew. Damit einher geht eine Anpassung des Lehrplanes, der nun klarere Strukturen und mehr Unterrichtsstunden vorgibt. Dadurch ergibt sich eine deutliche Professionalisierung unserer Arbeit, die umso mehr Ihre Unterstützung verdient und benötigt.

Der Aufenthalt in Kiew vom 14.-21 Oktober 2004 war bereits der 12. Einsatz der IGKU in der Ukraine. Für mich jedoch ist es die erste Reise nach Kiew: Aufgeregt und freudig begleite ich Rosmarie Zimmerli in die ehemalige Sowjetrepublik, in welcher sie schon seit fast sechs Jahren Ärztinnen und Ärzte in Craniosacraltherapie ausbildet. Viele Kilos Übergepäck stapeln sich beim Einchecken im Flughafen Zürich-Kloten: Fachbücher, Spielzeug, Kleider und natürlich unsere eigenen Utensilien inklusive Daunenjacken, Winterstiefel, Energieriegel und vieles Andere.
Die ganze Familie ist angereist zusammen mit diesem behinderten Kind, welches enorm feinsinnig auf die Craniosacraltherapie ansprach.

Nachdem wir letztes Mal nicht wussten, ob, wie und wo es weitergeht, untersteht unser Projekt neu dem Departement für Medizinische Rehabilitation, Physiotherapie und Kurortologie unter der Leitung von Prof. Doktor Iwan Samusuk der medizinischen Fakultät der Universität Kiew. Gleich am ersten Tag haben wir eine Sitzung mit unserem neuen Chef und dem Vertreter für Lernprozesse, Dr. Sergej Fadejew. Zusammen erörtern wir neue Formen der Ausbildung. Das Resultat: Wir erstellen während unseres Aufenthalts einen neuen, genaueren Lehrplan, der mehr Struktur gibt und neu 312 Unterrichtsstunden umfasst.

Die Ausbildung unterscheidet sich der Form nach, abgesehen von unserer geschätzten Übersetzerin, nicht weiter von der Arbeit in Europa.

Auch der Unterricht findet an einem neuen Ort statt: Der Raum ist für ukrainische Verhältnisse hell und freundlich. Die Leute bringen ihre Behandlungsliegen alle selbst mit, Die IGKU hat 3 Behandlungstische in Kiew nachbauen lassen, die wir zusätzlich zur Verfügung stellen. Trotzdem reichen die Tische nicht für alle: wir brauchen schliesslich auch unser Lehrerpult um behandeln zu können!

Auch wenn die Verhältnisse beengt sind - die Aufmerksamkeit der Teilnehmer ist ausgesprochen gross. Und mit ihr auch die immer wieder bekundete Wertschätzung für unsere Arbeit.
Gebannt lauschen die Teilnehmer unserem Unterricht. Für sie ist die Ausbildung eine grosse Chance, eine Oase im rauen ukrainischen Alltag. Rosmarie Zimmerli vermittelt ihnen nicht nur craniosacrale Techniken, sie lehrt auch essentielles Wissen über zwischenmenschliche Beziehungen. Zudem vermitteln wir neu auch die theoretischen und praktischen Grundlagen der Arbeit mit Traumata nach Peter Levine (Somatic Experiencing).
Dieses Mädchen mit stark abge-flachtem Hinterkopf reagiert sehr empfänglich auf craniosakrale und Somatic Experiencing-Techniken und kann seiner Wut heftigen Ausdruck verleihen.
Am Ende der Kurse werden wir mit Geschenken und Dankes-Reden der Kursteilnehmer überhäuft und wunderbare Buffets sorgen für das leibliche Wohl. Ein Teilnehmer drückt es folgendermassen aus: "Neben wundervollen Techniken, die unsere Arbeit als Ärzte grundlegend verändert und verbessert hat, lernen wir hier unsere Patienten, ja, die Menschen an sich zu lieben!"

Den Ärztinnen und Ärzten eröffnet die Cranioarbeit neue Dimensionen in ihrem Leben. Die Pflanzen aus den Samen, die wir hier säen, werden gehegt und gepflegt. Die Kursanten können reich ernten und dieses Wissen ihren Patienten, der Familie und Freunden weitergeben.
Den Ärztinnen und Ärzten eröffnet die Cranioarbeit neue Dimensionen in ihrem Leben. Die Pflanzen aus den Samen, die wir hier säen, werden gehegt und gepflegt. Die Kursanten können reich ernten und dieses Wissen ihren Patienten, der Familie und Freunden weitergeben.
Die Dankbarkeit und Herzlichkeit der Menschen in der Ukraine haben uns über alle Massen berührt und bereichert.

Gerade in der Zeit unseres Aufenthaltes war deutlich zu spüren, wie wichtig unsere Arbeit ist. Es fanden umstrittene Präsidentschaftswahlen statt. Es wehte ein sehr rauer Wind: Willkür und Korruption beherrschten die Szenerie, Anhänger der Opposition wurden ohne Grund festgenommen, die Polizei¬präsenz war enorm. Innerhalb von zweieinhalb Wochen betrug die Inflation über 50%. Wir spürten viel Unmut und Ohnmacht in der Bevölkerung. Die Menschen sehnen sich nach einer echten Demokratie. Unsere ressourcenorientierte Arbeit war vielen eine notwendige Stütze.

Drei Kursanten schlossen die Ausbildung mit der Prüfung ab, darunter ein Chefarzt, der mehrere ukrainische Physiotherapiestationen leitet, und eine Kinderärztin, die Kinderlager für Tschernobyl-geschädigte Kinder durchführt. Schliesslich auch ein Arzt, welcher mit Craniosacraltherapie und Akupunktur arbeitet. Ich war sehr beeindruckt: alle drei lieferten aufwändige und sehr differenzierte Studienarbeiten ab, in denen sie die Craniosacraltherapie nach strengen wissenschaftlichen Kriterien auf ihre Wirksamkeit prüften.

Beeindruckend waren besonders die positiven Resultate auch bei schweren Krankheitsbildern, die nach einigen Sitzungen Craniosacraltherapie erzielt worden waren.

Auch zwischen der Autorin, Alexandra Burki, und der Lehrerin, Rosmarie Zimmerli, ist ein warmer und bereichender Kontakt entstanden.

Zu unserer Arbeit gehörte auch das Behandeln von Kindern. Jeden Tag kamen Kinder zu uns, meist in Begleitung der ganzen Familie und in einer Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung. Die Kinder sind meist neurologisch geschädigt. Auch hier sind die Resultate eindrücklich: Die Kinder entwickeln sich viel besser, als man auf Grund ihrer schweren Diagnosen erwarten könnte. Sie fangen an zu sprechen, zu essen, zu laufen und die Familie kommt ein halbes Jahr später freudestrahlend und mit Geschenken wieder zu uns.

Zusammenfassend zeigte mir meine Zeit in der Ukraine, wie wertvoll die Craniosacraltherapie gerade in diesem Land ist. Sie vermittelt diesen Menschen, die viel Schweres und Dunkles erleben müssen, die Werkzeuge, um mit dem Leben auf eine neue Art umzugehen. Sie lernen Achtsamkeit und Liebe sich selbst und anderen gegenüber. Und die Ärzte hier werden diese Samen weitertragen, um weiteren Menschen die Möglichkeit zum Wachstum zu geben.

Wir arbeiten immer noch unentgeltlich und sind auf Spenden angewiesen.

Anschrift und weitere Infos:
Interessengemeinschaft
Kranio in der Ukraine
Engelsgasse 107
5704 Egliswil
Tel. 062 - 775 07 29

Spendenkonto:
Freie Gemeinschaftsbank BCL
Gerbergasse 30, 4051 Basel
PC 40-963-0
Kto. Nr. 2.671.9 Burki/Ukraine
Ganz herzlichen Dank für Deine/Ihre Unterstützung.